Freitag, 16. Februar 2018

Und was, wenn Alexa das Ding fliegt?

Ein Flugzeug ohne Pilot – Ingenieure schätzen, dass die Technik in fünf Jahren bereit dafür sein wird. Einzig: Der Mensch ist es nicht. Das Absurde daran ist, dass ausgerechnet die Männer und Frauen im Cockpit, die uns ein Gefühl von Sicherheit geben, selbst für die allermeisten Abstürze verantwortlich sind.

Das Unglück ist ein unscheinbarer Bursche, der ständig Vorkehrungen trifft und uns noch freundlich zunickt, nur um dann – scheinbar ohne Vorwarnung – die Katastrophe über uns hereinbrechen zu lassen. Wer an schlimme Autounfälle, Morde oder eben Flugzeugabstürze denkt, der hat wolkenverhangene Tage vor Augen, düstere Vorahnungen und explodierende Technik. Doch die Mechanik solcher Ereignisse ist meist eine ganz andere. Autos krachen frontal in Lastwagen, während die Sonne scheint, Mörder sind von netten Nachbarn nicht zu unterscheiden. Und die Technik? Die hat mit dem Unglück meist gar nichts zu tun.

Angst vor dem größten Vorteil
Das menschliche Versagen rührt von der Vielzahl an Faktoren, die auf das Handeln jedes Einzelnen wirken: Emotionen wie Trauer und Wut; die körperliche Verfassung, etwa Müdigkeit und Krankheit; oder schlicht: Ablenkung. Dieser Text richtet sich keinesfalls gegen Piloten – im Gegenteil, wir sprechen hier über einen Beruf, zu dem beeindruckende Fähigkeiten vonnöten sind. Fakt aber ist: Eine Maschine hat mit all diesen Dingen nichts am Hut. Sie ist ein kühler Entscheider, der sich keinerlei Ablenkung erwehren muss. Doch ausgerechnet diese Kühle, ihr großer Vorteil, ist es, die uns Menschen Angst macht.


Hätte Alexa etwa entschieden, das Flugzeug auf dem Hudson River notzulanden – oder brauchte es dazu einen hemdsärmeligen Kerl, der erst um die Ecke denkt und dann mutig anpackt? Und was ist mit einem ethischen Dilemma, wie es bei autonom fahrenden Autos diskutiert wird – wen überfährt der Wagen, wenn er nicht mehr ausweichen kann? Mutter und Kind oder das Seniorenpaar? Und wieso sollte es besser sein, wenn ein Mensch anstelle der KI entscheidet, dass Oma und Opa sterben müssen?

Die KI ist plausibel
Angesichts des erbarmungslosen Preiskampfs, der am Himmel tobt, ist der Abzug der menschlichen Piloten aus dem Cockpit übrigens völlig plausibel. Um Fliegen für alle zu ermöglichen, haben die großen Gesellschaften bereits an allen erdenklichen Preisschrauben gedreht – nur eine der größten Kostenstellen hält sich bislang beharrlich: der Mensch.

Montag, 29. Januar 2018

Warum Science Fiction Ihre Aufmerksamkeit verdient


Science Fiction ist nicht Ihr Ding? Dann lesen Sie unbedingt weiter!

Schenken Sie mir eineinhalb Minuten Ihrer Zeit (so lange werden Sie nämlich für diesen Text brauchen) und ich schenke Ihnen die Einsicht, dass da ein unerforschtes Genre vor Ihnen liegt, dass Sie dringend entdecken sollten.

Meine Mutter mag keine Anwälte – sie sind ihr höchst suspekt, warum auch immer. Wahrscheinlich ist sie irgendwann einmal einem begegnet, der etwas Negatives ausgestrahlt hat; so etwas passiert. Vielleicht haben Sie etwas ganz ähnliches erlebt, haben einen miesen Scifi-Streifen gesehen, der außer hirnloser Ballerei nicht viel zu bieten hatte; oder sie haben ein Buch gelesen, mit einfallslosen grünen Männchen … Sie wissen, was ich meine.

Dabei spielt das Scifi-Genre mit der spannendsten Sache, die unser Leben überhaupt zu bieten hat: der Zukunft. Sie ahnen vielleicht, dass Ihr Chef nächsten Montag wieder einmal Überstunden anordnet, Sie glauben, dass Sie am nächsten Hochzeitstag endlich nach Fuerteventura fliegen und hoffen, dass Ihre Kinder in fünf Jahren einen vorzeigbaren Abschluss hinlegen. Doch die Zukunft ist diffus und wabert in steter Veränderung vor uns her – wir wissen nicht, ob wir in zwanzig Jahren reich und berühmt sind oder uns binnen der nächsten drei Minuten der Schlag trifft.

Umso interessanter sind die Visionen, die die Welt von übermorgen skizzieren. Sie faszinieren uns, wir sehnen sie herbei – oder fürchten und davor.

Science Fiction ist viel mehr als irgendwelche Schlachten im interstellaren Raum. Es ist ein Metagenre, ein Rahmen, der mit Geschichten belebt wird, die unterschiedlicher kaum sein könnten – vom Abenteuer über einen Entwicklungsplot bis hin zu Romance oder Horror ist alles möglich. Im Zentrum dieser Stories stehen stets einmalige Figuren. Mit ihren Träumen und Ängsten, ihrer wunderbaren Einzigartigkeit und ihren verachtenswerten Fehlern prägen sie die Geschichte; sind die Geschichte.

Ein Roman über einen Kerl, der vom System verfolgt für Gerechtigkeit kämpft ist großartig. Wenn das System jedoch den Planeten ausbeutet, die Menschheit per Gedankenkontrolle zu beherrschen versucht und seine Einsatzkräfte mit gefühlsbefreiten Syntheten verstärkt, ist das fantastisch!

Science Fiction ist eine Wundertüte. Los, reißen Sie sie auf!

Sonntag, 21. Januar 2018

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Donnerstag, 11. Januar 2018

Entfesselte Emotionen


Bücher sind wie Telepathie: Über Zeit und Raum hinweg lässt der Autor eine packende Geschichte im Kopf des Lesers entstehen, die ihn oft auch über die Lektüre hinaus beschäftigt. Dieses wunderbare Bild ist nicht von mir, sondern vom Altmeister des Horrors – Stephen King. Er skizziert damit die Macht, die dem Autor gegeben ist. Und seinen Auftrag.

Eigentlich hat man als Geschichtenerzähler ja nur einen Job zu erledigen: eine Geschichte zu schreiben, die den Leser packt und mitreißt, ihn in seinem Innersten berührt, begeistert oder verstört; eine Geschichte, die ihn Seite um Seite umblättern lässt, nur um dann entsetzt auf die Uhr zu starren, und festzustellen, dass es wieder viel zu spät ist.

Als Leser hat man freilich eine unbequeme Position: Man begibt sich für viele Stunden in die Hände eines Fremden, in der Hoffnung, dass er sein Handwerk versteht, darum flehend, dass er all die ausgeworfenen Handlungsfäden am Ende zu einem straffen Tau von beeindruckender Stärke verknotet. Vor allem bei Autoren, die man noch nicht kennt, ist das Risiko groß.

Aber hey: Abenteuer finden immer außerhalb der Komfortzone statt. Also trauen Sie sich!